Dienstag, 15. März 2011

Südafrika – Die Route

Zum Überblick die Route, die wir zurückgelegt haben - insgesamt sind wir 3500 km gefahren.


(zum vergrößern anklicken)


On the Road to Camps Bay



Township in Cape Town

Sonntag, 13. März 2011

In Kapstadt und drum herum




Für die letzten 7 Tage geht's wieder nach Kapstadt, am liebsten würden wir in Camps Bay bleiben, ein beliebter Vorort direkt am Meer. Doch wie schon in Franschhoek ist Camps Bay schlichtweg zu teuer. Nach 5 Versuchen geben wir auf und versuchen unser Glück in Seapoint, ein aufstrebendes Viertel näher am Zentrum, ebenfalls am Meer. Wir finden tatsächlich etwas günstiges für 6 Nächte. Gar nicht so einfach, da am Wochenende das größte Radrennen der Welt stattfindet und vieles ausgebucht ist. Jan und Don leiten das Stonehurst Guesthouse, ein über 100 Jahre altes Haus mit vielen Zimmern. Sie haben noch ein letztes Zimmer frei und wir checken somit in die letzte Unterkunft in diesem Urlaub ein. Der Raum ist sehr klein und zweckmäßig, aber dafür verhältnismäßig günstig.

Im nächstgelegenen Café am Meer genießen wir ein Bier und eine Focaccia. Erstmal richtig ankommen. Nach einer erfrischenden Dusche starten wir ins Abendprogramm. Die Unterkunft liegt ideal, ein paar Meter runter und wir sind in der Main Street, wo sich Bars und Restaurants aneinanderreihen. Zum Abendessen gibt's Kingklip und Lammspareribs - beides ausgezeichnet. Da hier viel los ist und sich das junge Volk tummelt kann man hier auch nachts noch unbedenklich rumschlendern und ausgehen. Perfekt! Wir finden eine Cubabar, wo's Mojitos um 2 Euro gibt. Was will man mehr?











Nebel über Kapstadt, oder dicht bewölkt. Auf jeden Fall ist alles grau, doch Don beruhigt uns und meint bis 11.00 Uhr ist wieder das schönste Wetter. Aber Don meint ja sowieso immer: "Yeah, it would be a phantastic day!" Ja, mal sehen. Spontan entscheiden wir uns bis dahin das größte Shopping Center Afrikas zu besuchen. Der "Canal-Walk" soll anscheinend riesig sein. Wir stellen fest, es ist gross, aber nicht riesig. Nach 3-4 Stunden haben wir alles gesehen, inklusive shopping.

Canal Walk









Das Wetter hat sich mittlerweile gebessert und wir beschließen das älteste Weingut Südafrikas zu besuchen. Groot Constantia wurde schon im 17. Jahrhundert gegründet und liegt an den Hängen des Tafelbergs. Jedoch allein die Fahrt dahin wird zum Abenteuer - Linksverkehr, Rush Hour, Verkehrsgesetze gelten hier nicht, jeder fährt wie er will und das mitten durch Kapstadt. Zeitweise wissen wir nicht mal wo wir sind und orientieren uns nur noch am Tafelberg. Nach einer Ewigkeit kommen wir endlich an, nun haben wir uns das Wine-tasting richtig verdient. Alles ist extrem touristisch ausgebaut. Hier gibt es neben der Winery auch Cafés, Restaurants, mehrere Läden und ein Haufen Reisegruppen. Wir genießen zu zweit die Weinproben, kaufen eine Flasche und bekommen 2 Gläser geschenkt (bekommt nicht jeder). Auf der Rückfahrt halten wir beim La Perla, ein Toprestaurant und lassen uns bis dato das teuerste Essen schmecken. Noch ein Mojito in der Cubabar und wir sind fällig für's Bett.


Verköstigung bei Groot Constantia


La Perla und Sunset am Sea Point

















Der nächste Tag begrüßt uns mit Sonne. Es wird wiedermal Zeit einen Urlaubstag im Urlaub unterzubringen., d.h. ein Tag am Strand relaxen. Wir fahren nach Camps Bay, zum Strand der "Reichen und Schönen". Leider bleibt uns auch hier – wie sooft in SA am Strand – der Wind. Wir mieten uns 2 Liegen und genießen die Sonne. Der Tag wird immer noch schöner, dafür kommen auch immer mehr Leute. Sogar eine argentinische Rugby-Mannschaft, die für viel Lärm und Furore sorgt. Toni schafft es sogar noch ins bitterkalte Wasser, welches nicht mehr als 17° hat. Respekt! Zufrieden und entspannt verlassen wir Camps Bay wieder. Abends gibt's Take Away Pizza von St. Elmos und eine gute Flsche Rosé. Don gesellt sich zu uns und erzählt aus seinem Leben. Wie er aufgewachsen ist, die Zeit der Apartheid, von Amerika, das heute Kapstadt und die heutige Regierung. Echt interessant ihm zuzuhören, zumindest das was wir verstanden haben. Er spricht extrem schnell und ist nicht mehr zu stoppen, wenn er mal angefangen hat.

Der Hunger treibt uns nochmal auf die Straße (die Pizza war doch recht klein). Noch ein Glas Wein in der Bar um die Ecke, Burger und Pommes beim Steers. Nach dem Mitternachtssnack sind wir jetzt müde genug für's Bett.


Camps Bay











@home


ein guter Tropfen


Ein kräftiger Wind bläst über Kapstadt. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Wir unternehmen noch eine letzte Tagestour mit dem Auto, das wir morgen leider zurückgeben müssen. Noch ein letzter Blick ins Internet, alles beim Alten. Gaddafi schlachtet die eigene Bevölkerung ab, wir bekommen keine Mails und Altach hat 1:0 gewonnen.

Noch einmal fahren wir den Chapman's Peak Drive Richtung Halbinsel. Erster Stopp: Noordhoek. Hier ist nicht viel los, wir finden nicht mal das Zentrum, deshalb fahren wir auch gleich weiter nach Fishhoek. Die Wolken werden dichter und sobald die Sonne dahinter verschwindet wird es auch hier richtig kühl. Wir bummeln etwas duch die Straßen und finden zumindest ein paar Rip Curl Shirts um 50% (immerhin). Nächster Stop ist Kalk Bay, sicherlich der schönste Ort hier. Recht klein, aber mit unzähligen kleinen Shops und Bistros direkt am Strand lädt es regelrecht zum bummeln und einkehren ein. Der Charme dieses Dorfes hält uns regelrecht gefangen und verbringen hier einen guten Teil des Tages. Im Olympia Café gibt's Suppe und Salat - herrliche Kreationen! Bei "Excuse my French" wird noch ein feines Crêpe verdrückt.

Auch in Muizenberg schauen wir nochmal vorbei, um ein paar Surfern am Strand zuzusehen und noch ein paar Fotos der berühmten und megabunten Strandhäuschen zu machen. Ansonsten gibt's hier nicht viel spektakuläres und machen uns wieder auf den Heimweg. Am Fusse des Tafelbergs legen wir noch einen Stopp bei Steenberg Winerys ein. Noch ein letztes Mal werden Weine verkostet. Auch hier sieht es aus wie in einem 5-Sterne-Hotel, doch die meisten Weine kann man hier gratis verkosten und der Service ist exzellent. 1 Flasche Shiraz wird gekauft und ab nach Hause. Dort angekommen werde ich von der Müdigkeit übermannt und ich lege mich etwas auf's Ohr, während sich Toni mit den Memoiren unserer Reise beschäftigt.

Zum Dinner gibt's zur Abwechslung mal Thai-Food, 4 Gänge für 69 Rand (ca. 7 Euro). Ungünstigerweise erwische ich ein Green Curry, welches so verdammt scharf ist, dass es beinahe ungenießbar ist. Esse aber trotzdem und kühle die Sache mit einem Eis als Dessert ab. Toni's Prawns in Cocosmilch sind dafür sehr lecker.



windig in Camps Bay


Haut Bay


Noordhoek


Hippie-Vibe in Kalk Bay

















Muizenberg





Steenberg Winery







auf dem Heimweg nach Llandudno


Feuerball


Leider Gottes müssen wir heute unser Auto wieder abgeben. Das stimmt uns irgendwie traurig, denn es kündigt meistens das Ende des Urlaubs an, so auch diesmal. Dafür ist das Wetter wieder einfach sensationell. Kein Wölkchen weit und breit, Sonne pur.

Wir machen uns auf den Weg zur Waterfront und wollen 2 Tickets für Robben Island ergattern. Zu unserer Überraschung bekommen wir sofort eine Überfahrt um 11.00 Uhr. Da geht sich ja noch wunderbar ein Frühstück am Hafen aus (French Toast, Chicken & Feta Toast und Pommes. Herrlich! Und los geht's zur ehemaligen Gefängnisinsel von SA. Laut allen Reiseführern eine Top-Attraktion und ein Must-do in Kapstadt. Nach ca. 3 Stunden sehen wir das allerdings etwas anders - es gibt nicht viel zu sehen. Einige Mauern, Mandelas Zelle, ein Gemeinschaftsraum, das war's dann e schon. Und dafür schippern täglich x-tausende Touristen auf die Insel. Das einzig wirklich interessante ist, dass der Guide ein ehemaliger Häftling war und ein paar Stories erzählt hat.

So, wir denken es wäre an der Zeit noch ein paar kleine Souvenirs zu besorgen und gehen nochmal ins Zentrum auf den Markt. Wie wir bereits wissen ist das Land nicht billig. Toni handelt und handelt und wir kaufen noch etwas südafrikanische Kunst. Ein bisschen was als Erinnerung muss schon drin sein. Nach einem kurzen Imbiss geht's zurück zum Sea Point.

Kleines Nickerchen, duschen und ab in den Abend. Von der Tsunamie-Welle, die heute auf Japan getroffen ist haben wir bereits gehört und sehen uns im Web die ersten Videos an. Echt brutal was da abgeht.

Eigentlich wollen wir zu Nando's (Imbisskette - müssen ja auch alle getestet werden), aber es ist dermaßen voll, dass wir runter zum Strand gehen ins Café La Vie. Auch voll, aber wir bekommen noch einen Tisch. Das Essen haut uns nicht aus den Socken – die haben keine Ahnung von guter Pasta. In der Cubabar genehmigen wir uns noch einen Mojito und im TV laufen ausnahmsweise mal die Nachrichten statt Sport.



Hafen an der Waterfront


Robben Island

















Heute geht es nochmal in unbekannte Gefielde. Mit dem Taxi fahren wir ins Woodstock Viertel wo es samstags einen tollen Markt geben soll. Den gibt es auch, aber die Sachen sind schweineteuer, da können wir gleich bei uns auf den Kunsthandwerksmärkten einkaufen. Der Foodmarket ist allerdings einsame Spitze. 2 Hallen voll mit Imbiss-Ständen und alles sieht so lecker aus, dass wir uns hier so richtig den Bauch vollschlagen. Es ist zwar sehr viel los, aber total lässig.





















Toni braucht noch etwas Kultur-Programm, so machen wir uns wieder auf zum Zentrum und besuchen das südafrikanische Museum. Es beinhaltet die Fauna des Landes und die frühgeschichtliche Entwicklung Südafrikas. Die Fotoausstellung "Best National Geographic Wildlife Photography" ist auch super. Gleich daneben ist das Planetarium, wo wir auch nicht vorbeilaufen können, also rein. Sobald wir es uns in den Liegesesseln bequem gemacht haben und das Licht ausgeht überkommt uns die Müdigkeit und wir nicken beide abwechselnd ein. Peinlich, aber solange keiner geschnarcht hat, geht's ja noch.


Wal im Museum - Riesenteil


da darf man nicht weiter drüber nachdenken ;-)


im Park







Wieder in Seapoint werden noch letzte Sachen eingekauft - hauptsächlich Gewürze und Saucen für zu Hause. Jetzt geht's ans packen. Toni hat absolut keinen Plan und geht duschen, während ich ein System entwickle und alles irgendwo unterkriege. Passt. Meine geniale Idee nochmal zu Theo's zu gehen, wo wir anfangs schon mal waren findet bei Toni regen Anklang. Noch ein letztes Mal den Wellen lauschen, noch einmal ein Fotoshooting vom Sonnenuntergang, noch einmal 1 kg Prawns und Kingklip und noch ein letztes mal Malva-Pudding. Noch einmal eine gute Flasche Wein, so wird der letzte Abend noch so richtig ausgekostet.


Letzer Abend am Sea Point











Es ist soweit. Der Tag der kommen musste ist da. Wolken über Kapstadt. Wir schlendern noch etwas durch Seapoint, sehen etwas dem Radrennen zu und gehen zum Lunch ins Nando's. Danach machen wir uns parat, ungemütlich wieder in Jeans und Schuhe rein. Arghhhh. Die Minuten zerfließen bis zum unvermeidlichen Ende. Das Taxi zum Flughafen ist da. Mit einem lachenden und weinenden Auge verlassen wir dieses wunderschöne und so freundliche Land mit dem Versprechen eines Tages wiederzukommen. Trotzdem freuen wir uns aber unsere Leute wieder zu sehen und in unserem Haus zu wohnen (und v.a. unsere Dusche zu genießen).

Totsiens Südafrika!



Cape Argus Radrennen